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Viele Pferde leiden schon jahrelang unter diffusen gesundheitlichen Problemen. Es wurden diverse Tierärzte und Heilpraktiker hinzugezogen, viele Futtermittel getestet, unterschiedlichste Pflege- und Hausmittel ausprobiert. 

Und immer noch ist keine wesentlich Besserung zu bemerken. Oft lautet die Erklärung dafür: "Das Pferd hat eben Stoffwechselprobleme!" Entsprechend bekomme auch ich häufig Anfragen die ungefähr so lauten: "Mein Pferd leidet seit Jahren unter Stoffwechselproblemen. Welche Kur können Sie mir dafür empfehlen? Ich habe jetzt 2 x jährlich mit Produkt XY entgiftet und suche nun aber etwas anderes. Und kann ich damit rechnen, dass nach dieser Futterumstellung dann endlich  Mauke / Raspe / Sommerekzem / Kotwasser (die Liste lässt sich beliebig fortsetzen) weggehen?"

StoffwechselproblemeKonsequente Pflege ist bei Mauke wichtig - aber auch nach der Ursache muss gesucht werden.Auf eine solche Frage kann ich nicht mit einer Produktempfehlung antworten. Denn es gibt nicht pauschel DEN Stoffwechsel, sondern es gibt unzählige Stoffwechselprozesse im Körper. So beginnt bei solchen Anfragen also zunächst die Ursachenforschung. Oftmals sind dabei Unterstützung von Tierarzt und / oder Tierheilpraktiker vor Ort nötig. Je mehr ich über ein Pferd erfahre, umso besser kann ich die Situation einschätzen, um dann möglichst gezielt die entsprechenden Produkte zu empfehlen. Und oft ist eine Besserung nicht nur über eine einfache Futterumstellung zu errreichen. Bei so lang anhaltenden Krankheitsverläufen sind in der Regel noch andere Veränderungen wichtig als nur die Umstellung des Mineralfutters.

Enorm wichtig sind immer auch die Haltung des Pferdes, die Heumenge und -qualität, die Herdensituation des Pferdes, Bewegung und der Umgang mit ihm. Ohne all diese Dinge zu berücksichtigen und gegebenenfalls auch zu verbessern wird (wenn es an diesen Stellen Probleme für das Pferd gibt) auch der beste Futterzusatz und das beste Pflegeprodukt nicht dauerhaft helfen. Denn je mehr Stressfaktoren das Pferd weiterhin ausgesetzt ist, umso schwieriger und langwieriger wird es, ihm nachhaltig zu helfen. Stressfaktoren meint hier alles, was das Pferd belastet – von schlechter Raufutterqualität über Bewegungsmangel, unpassender Herdenzusammensetzung, fehlende Liegeflächen bis hin zu Überforderung, Langeweile u.s.w.

Was ist eigentlich der Stoffwechsel?

StoffwechselproblemeFohlenaufzucht mit viel frischer Luft und Bewegung mit gleichaltrigen Spielkameraden bilden eine gute Grundlage für den gesunden Stoffwechsel!In der Pferdewelt wird also  gerne bei verschiedenen diffusen gesundheitlichen Problemen von einer Stoffwechselüberlastung oder einem schlecht funktionierenden Stoffwechsel als Ursache gesprochen. Aber man denkt wenig darüber nach, was der Stoffwechsel eigentlich ist und warum es nicht pauschal möglich ist, den Stoffwechsel mal eben mit einer kurzen Kräuterkur zu „reparieren“.

Als Stoffwechsel werden alle biochemischen Vorgänge in den Zellen bezeichnet, in denen Stoffe aufgenommen, abgebaut, umgebaut oder auch eingelagert werden, um für die Vielzahl an lebenswichtigen Funktionen jeweils zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Und überflüssige oder gar schädliche Stoffe müssen entsorgt werden, dafür oft erst einmal zunächst zerlegt und / oder umgebaut werden. 

Für diese komplexen Vorgänge ist ein sehr ausgeklügeltes, effektives Zusammenspiel diverser Organe, Hormone, Enzyme usw nötig. Es sind genau festgelegte pH-Werte (durchaus nicht immer basisch) notwendig, die richtigen Nährstoffe (Mineralstoffe, Vitamine, Aminosäuren usw) müssen zur Verfügung stehen und auch Bewegung ist wichtig. Lauter Zahnrädchen greifen akkurat und effektiv ineinander. Dies ist nur eine kurze, grobe (und laienhafte) Zusammenfassung. Es zeigt jedoch schon, wie umfassend und kompliziert das ganze Thema ist. Es gibt also eine Vielzahl an unterschiedlichen Stoffwechselprozessen, die man sicher nicht einfach pauschal durch eine Kräuterkur regulieren kann.

Was sind „Stoffwechselstörungen“?

Von SStoffwechselproblemeFreie Bewegung mit anderen Pferden auf der Wiese tut der Psyche einfach gut.toffwechselstörungen spricht man, wenn es Abweichungen in den Stoffwechselabläufen gibt. Diese können sehr vielfältig sein. Eine Störung liegt zum Beispiel vor, wenn bestimmte Stoffe nicht richtig verwertet werden können und / oder nicht dort ankommen, wo sie benötigt werden und es dadurch zu Erkrankungen kommt. Auch eine Über- oder Unterproduktion bestimmter biochemischer Stoffe führt zu einem Ungleichgewicht im Körper und somit zu einer Stoffwechselstörung.

Ich möchte darauf hier nun nicht ausführlicher eingehen. Aber eines wird wohl sehr schnell klar: Ein funktionierender Stoffwechsel ist von weit mehr Faktoren abhängig als nur von einer leistungsfähigen Leber und gesunden Nieren! Und spricht man von einer "Stoffwechselstörung", so muss man immer schauen: In welchen Bereichen des Stoffwechsels gibt es denn Probleme und wodurch wird / wurde das verursacht? Die pauschale Aussage "Das Pferd hat Stoffwechselprobleme" bringt uns erst einmal nicht weiter.

Und was bedeutet das nun für uns?
  • Weil die Stoffwechselprozesse also so umfangreich und vielfältig sind, brauchen wir Geduld und verschiedene Ansätze, um dem Pferd zu helfen. Es braucht oft verschiedene Dinge und auch Zeit. Es gibt nicht DIE eine Stoffwechselkur, die dann alles wieder in Ordnung bringt. Ebensowenig wie es DAS eine Mineralfutter gibt, das dann alles (und schon gar nicht in kurzer Zeit) richtet. 
  • Weil natürlich ein gut funktionierendes Verdauungssystem wichtig ist, ist das oft ein erster Ansatzpunkt. Wenn es schon Probleme in Maul oder im Magen gibt, dann ist es wichtig, auch dort als erstes anzusetzen und dann nach und nach weiter zu schauen. Das Thema Stress ist in meinen Beratungen immer eines der Hauptthemen, denn besonders dauerhafter Stress beeinträchtigt massiv die Verdauung und somit auch Stoffwechselprozesse.  
  • Der Punkt Bewegungsmangel zählt zwar eigentlich zum Thema Stress, wird aber oft in diesem Zusammenhang vergessen: Damit der Stoffwechsel des Pferdes funktioniert, braucht es ausreichend Bewegung!
  • Und natürlich ist auch die ausgewogene Fütterung aller Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe wichtig. Gerne werden hier Vitamine vergessen, denn diese tauchen weder in den Heuanalysen noch üblicherweise in den Blutbildern auf. Aber auch  die Vitamine sind notwendig, damit alle "Stoffwechsel-Zahnrädchen" planmäßig ineinander greifen können. 
  • Nicht zuletzt brauchen manchmal auch Leber und Nieren etwas Unterstützung. Aber wie man nun sieht, ist das nur ein Punkt von ganz vielen anderen...
  • Natürlich gibt es auch echte Stoffwechselerkrankungen wie PPID (ECS), PSSM, EMS und ein paar andere. Diese lassen sich dann aber auch konkret diagnostizieren und benennen. Aber auch hier gilt, dass man sich immer auch die Lebensumstände des Pferdes genau anschauen muss, um diese Erkrankungen gut managen zu können und es dem Pferd trotzdem gut geht.

Stoffwechselprobleme?Geben Sie also nicht gleich auf, wenn sich nach einer Futterumstellung nicht sofort ein deutlicher Erfolg einstellt! Diese Dinge brauchen Zeit und oft muss man erst einmal verschiedene Bereiche ansprechen, bevor sich sichtbar etwas ändert. Aber bedenken Sie bitte immer: Mit gut passenden Futterzusätzen kann man zwar viel erreichen und verbessern, aber es gibt noch viele weitere, wichtige Faktoren. Und ohne diese zu beachten, werden Sie Ihrem Pferd meist nicht dauerhaft helfen können. 

Zu diversen Themen, die dabei eine Rolle spielen könne, habe ich auf dieser Seite schon Texte geschrieben. Lesen Sie also gerne noch ein wenig weiter. Und weil das alles ganz schön viel ist, nutzen Sie bei Bedarf gerne meinen Beratungsfragebogen!

 

 

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